Licht und Schatten im Umgang mit Senioren (Nr.1) |
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Licht und Schatten im Umgang mit Senioren
Der Ortsbürgermeister hatte uns Rentnerinnen/Rentner in das neue Gemeindehaus zur Aussprache bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Es war
ein heißer Tag. Dennoch waren viele, vorwiegend Senioren und
Ruheständler, gekommen. Der große Raum strahlte einladend neu. Die
weißen Wände fordern noch schmückende Bilder. Der Kaffee war gut, der
Kuchen aus guter Bäckerei...Unser Ortsbürgermeister, Herr Hennersdorf,
gab einen freundlichen Überblick über die Veränderungen während der
letzten Zeit in Stolzenhagen und einen Ausblick auf Geplantes.
Schwerpunkt wird der Straßenbau sein. Bis alle Straßen befestigt sind,
werden noch viele Jahre vergehen. Besonders wohltuend haben viele
empfunden, dass Herr Hennersdorf sagte, wir, die jetzigen Rentner,
hätten das Fundament für die heutige Entwicklung geschaffen. Wir
mussten 1990 nicht bei Null anfangen. Nach den Ausführungen des
Ortsbürgermeisters nutzten Rentnerinnen und Rentner die Gelegenheit,
Hinweise zu kritischen Situationen im Ort zu geben. Die Senioren und
Seniorinnen zeigten sich schöpferisch und konstruktiv.Da war es
folgerichtig, dass die Gründe für die Ablehnung eines Seniorenbeirates
durch die Gemeindevertretung diskutiert wurden. Herr Hennersdorf
erläuterte sachlich die Gründe für die Ablehnung: Es gibt einen
Sozialausschuss, der nicht viel zu tun hat. Der Seniorenbeirat wäre für
die Betreuung der Rentner/ Senioren nicht erforderlich. Da hat er
recht. Dafür nicht! Die Über-65jährigen haben ja nicht alle einen
Bedarf an Betreuung, sie sind zum großen Teil noch geistig fit und
kreativ. Sie können noch viel Positives in Stolzenhagen – sicher in
allen Ortsteilen und in der Gemeinde – bewirken. In früheren
Generationen hatte der Rat der Alten eine große Bedeutung. Heute könnte
ein Seniorenbeirat viele Probleme vor Beschlussfassung in der
Gemeindevertretung mit betroffenen Bürgern in den Ortsteilen beraten,
was den Gemeindevertretern wegen des hohen Zeitaufwandes oft nicht
möglich ist. Dieser Beirat könnte auch helfen, Regelungen und
Beschlüsse vor Ort zu erläutern und zu verwirklichen. Ein solcher
Seniorenbeirat wäre keine Ergänzung des Sozialausschusses, sondern eine
Hilfe für die Gemeindevertreter, den Bürgermeister und die
Ortsbürgermeister. Da bleibt die Frage, ob es der Wahrheit entspricht,
dass gerade Bürgermeister Udo Tiepelmann gegen einen solchen
Seniorenbeirat in seiner Fraktion und der Gemeindevertretung
aufgetreten ist. Sollte er wirklich auf die Mitwirkung hunderter
intelligenter, berufserfahrener, einsatzwilliger Rentner und
Rentnerinnen verzichtet haben, die gewissermaßen seine verlängerten
Arme sein könnten? Das sollte er sich noch einmal überlegen. Dr. Dieter Schultz, Stolzenhagen
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Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 13. August 2006 )
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